Merlin Nadj-Torma
„Ich bin, was da ist und, ich bin alles was da ist, war und sein wird. Kein Sterblicher hat meinen Schleier gelüftet“
(Inschrift des verschleierten Bildes zu Sais)
Das Nicht-Darstellbare, das Verschleierte, das Hintergründige ist wesentlicher Bestandteil der Suche nach dem Nichts. Wie kann man Bilder schaffen, die dieses Grundsätzliche verhandeln können?
Die Fotografin Merlin Nadj-Torma, die ich im „Kleinen Raum für aktuelles Nichts“ mit ihrer Arbeit „the sound of a low whisper“ ausstellen darf, machte sich auf die Suche nach biblischen Orten im Nahen Osten, um der Abbildung vom Heiligen auf den Grund zu gehen. Ich freue mich eine Arbeit präsentieren zu dürfen, die sich intensiv mit dem Nicht-Darstellbaren auseinandersetzt; eine Arbeit bei der vielleicht das Betrachten allein nicht ausreicht, um zu Sehen.
Da sprach er: Geh hinaus und stell dich auf den Berg vor den Herrn! Und siehe, der Herr ging vorüber. Da kam ein Wind, groß und stark, der die Berge zerriss und die Felsen zerschmetterte vor dem Herrn her; der Herr aber war nicht in dem Wind. Und nach dem Wind ein Erdbeben; der Herr aber war nicht in dem Erdbeben.
Und nach dem Erdbeben ein Feuer, der Herr aber war nicht in dem Feuer. Und nach dem Feuer der Ton eines leisen Wehens. Und es geschah, als Elia das hörte, verhüllte er sein Gesicht mit seinem Mantel, ging hinaus und stellte sich in den Eingang der Höhle. Und siehe, eine Stimme geschah zu ihm: Was tust du hier, Elia?
1. König 19 11-13