11.09.2020 Alexander Höglund|Kristin Wenzel „Bits and pieces of the peripheral Universe“

Alexander Höglund|Kristin Wenzel
Bits and pieces of the peripheral Universe

 

Kristin Wenzel und Alexander Höglund haben sich in Nida, Litauen, in einer Artist-in-Residence kennengelernt, in der sie beide die Anfänge der Corona-Zeit verbracht haben. Der Ausnahmezustand und die gedehnte Zeit veränderten die Wahrnehmung des Ortes und der Begegnungen; die Beschränkung des Bewegungsradius führte dazu, dass Kleinigkeiten und Nebensächlichkeiten oder in anderen Worten das ‚periphere Universum‘
ins Blick- und Hörfeld gerieten.

Im Kleinen Raum für aktuelles Nichts präsentiert Wenzel zwei Sammlungen, die kontinuierlich weiter wachsen: eine Auswahl aus „Cups“ und „Re-Collection“. Bei beiden handelt es sich um Fundstücke: „Cups“ sind Fotografien von Löffel-Spuren in Tassenböden, bei „Re-Collection“ handelt es sich um heruntergefallene Stuckverzierungen von Außenwänden. Sie stellen die Frage nach der Definition künstlerischer Arbeit. Als sie 2010 mit der Arbeit „Cups“ begann, schrieb Wenzel: „Mit dem Löffel in der Tasse rührend haben Menschen unabsichtlich Spuren hinterlassen, haben Zeichnungen hervorgebracht, ohne sich dessen bewusst gewesen zu sein. Ihre Bedeutung liegt in der Behauptung, Kunst zu sein.“

Sie hat Höglund eingeladen, seine LP „Substance“ auszustellen und abzuspielen, so dass in den Räumen des Projektraumes das Geräusch sich auflösender Kopfschmerztabletten zu hören ist. Die Arbeit sensibilisiert für die feinen Unterschiede, die aufgrund der variierenden Zusammensetzung der Tabletten entstehen, und die sich ebenso in den gezeichneten Kreisformationen am Boden der Tassen und den Fassadenteilmaterialitäten finden lassen.

 

Kristin Wenzel and Alexander Höglund met in Nida, Lithuania, during an artist residency where they both spent the early days of the corona virus pandemic. The state of emergency and the stretched time changed the perception of the place and the encounter. Due to restrictions on travel and everyday movement, little things and trivialities or in other words the ‚peripheral universe‘ came into the field of vision.

At Kleiner Raum für aktuelles Nichts Wenzel is showing two collections that are continuously growing: a selection of Cups and her work Re-Collection, both consisting of found objects. Cups are photographs of spoon traces in the bottoms of cups, while Re-Collection is an archive of fallen down pieces of old architectural stucco ornaments.
They are both questioning the definition of artistic work. When she began her work Cups in 2010, Wenzel wrote: „Stirring with a spoon in a cup, people have unintentionally left traces, have produced drawings without being aware of it. Their significance lies in their claim to be art.“

She has invited Höglund to exhibit and play his LP Substance, so that the sound of dissolving headache tablets can be heard in the exhibition space. The work sensitizes the viewer to the subtle differences that arise from the varying composition of the tablets, which can also be found in the drawn circular formations at the bottom of the cups and the facade parts.