26.01.2024 Jonas Feige, Anna-Lena Wenzel „Es könnte alles ganz anders sein“

Es könnte alles ganz anders sein
Jonas Feige und Anna-Lena Wenzel

Scharf-unscharf Relationen und ein unklarer Kontext. Schwarz-weiß Reduktion mit angegelbter Patina. Gekerbte Oberflächen, schwarze Löcher, funkelndes Lichtspiel, Schattenobjekte. Nicht identifizierbare Gegenstände und Situationen. Bergformationen, Wälder, eine Kletterszene. Unterbrochene Blickrichtungen und Proportionen. In der Lücke/ der neuen Kombination entsteht Raum für Spekulation. Das Nicht-Wissen lädt die Dinge auf. Sie wirken magisch und könnten ganz anders sein: Die Dinge beseelt, das Statische in Bewegung, das Feste weich. Etwas entzieht sich und öffnet sich der Interpretation.
In der Ausstellung „Es könnte alles ganz anders sein“ treffen Fotografien von Jonas Feige auf Collagen von Anna-Lena Wenzel. Die Zusammenstellung macht Verbindungslinien sichtbar und schärft den Blick für die Differenzen. Sind Wenzels Collagen Teil der Serie „Die Entdeckung der sächsischen Schweiz“, stammen Feiges Motive aus verschiedenen Serien und Projekten. Stellt Wenzel in ihren Collagen Situation her, die es so nicht gibt, fängt Feige Momente ein, bei denen man sich fragt, ob sie real sind.
Jonas Feige (*1988, lebt bei Frankfurt) ist Fotograf. Nach einer Ausbildung zum Mediengestalter studierte er von 2012–2015 an der Ostkreuzschule für Fotografie in Berlin. Seit seinem Abschluss widmet er sich vor allem freien Langzeitprojekten, in denen er Fragen nach der deutschen Vergangenheit und der Magie des Alltags nachgeht.
Anna-Lena Wenzel (*1980, lebt in Berlin) ist Autorin und Künstlerin. Sie findet Bücher auf der Straße oder im Antiquariat, die Serie „Die Entdeckung der sächsischen Schweiz“ basiert auf Fotografien aus dem gleichnamigen Buch aus dem Jahr 1954. Ihre Praxis ist getragen von der Lust am Zusammenstellen von Bildern, Texten und Stimmen und dem Zusammenbringen von Menschen.
Zur Ausstellung erscheint das Poster „Im Gespräch VII“.