26.01.19 Lukas Glinkowski

Bei der Gestaltung von Bildern geht es ums Suchen, den richtigen Augenblick zu finden und festzuhalten. Daher freue ich mich besonders die Arbeiten von Lukas Glinkowski gefunden zu haben und im „Kleinen Raum für aktuelles Nichts“ zeigen zu dürfen. Wie auch ich mich im „Archiv für aktuelles Nichts“ mit Hinterlassenschaften auseinandersetze, beschäftigt Lukas sich mit Verfalls und Wandlungsprozessen im öffentlichen Raum. Nicht die große Geste des Graffitis scheint ihn zu interessieren, vielmehr sind es kleine Schmierereien, versteckte Botschaften, die dem öffentlichen Raum eine Intimität verleihen. Während ich mit Hilfe der Fotografie und durch das sammeln von Objekten archiviere, greift er die Botschaften in seinen meist auf Fliesen gestalteten Gemälden auf und mischt sie mit biografischen, bildlichen sowie textlichen Notizen. Was mir an seinen Arbeiten besonders gefällt ist die scheinbare Einfachheit, die seinen Arbeiten den Charakter des spielerisch Zufälligem verleiht und dabei viel von uns im Hier und Jetzt erzählt.

The design of pictures is about searching, finding and capturing the right moment. Therefore I am especially pleased to have found the works of Lukas Glinkowski and to be allowed to show them in the „Kleines Raum für aktuelles Nichts“. Just as I also deal with leftovers in the „Archive for Contemporary Nothingness“, Lukas deals with decay and processes of change in public space. He does not seem to be interested in the great gesture of graffiti, but rather in small scribbles, hidden messages that lend the public space an intimacy. While I archive with the help of photography and by collecting objects, he picks up these messages in his paintings, mostly on tiles, and mixes them with biographical, pictorial, and textual notes. What I particularly like about his work is the apparent simplicity, which gives his works the character of the playfully random and tells a lot about us in the here and now.