Außendran sind die Beine. Noch weiter draußen die Zehen oder Finger. Nasen gibt es auch. Heute habe ich wieder einige von ihnen gesehen. Wir kamen als Gruppe zusammen, gemeinsam mit unseren Zähnen. Das war ein schöner Tag. Wir haben miteinander geredet, und keiner hatte Angst. Manchmal haben wir Angst, dann klappern uns nach dem Aufstehen die Zähne und hören nicht auf bis wir wieder im Bett liegen. Oft jedoch, und das ist ein Glück, klappert nie mehr als eine Nase pro Tag, und diese jene kann sich dann an die anderen anlehnen, und wenn sie das macht, dann ist sie Teil einer Gruppe mit äußerst stabilen Knochen. Letztens erst hat eine von uns gesagt, Knochen können lose sein, aber Haut hält sie immer noch zusammen.
Clara Bahlsen und Sophie Aigner treten in dieser Ausstellung in einen Dialog, wobei Fotografie auf gebrannten Ton trifft. Sie versammeln menschliche Gliedmaßen wie Finger, die aus Ton, also aus zersetzen Steinen, gefertigt sind, und Steine, die mal Menschen gewesen sein sollen. Sie treten gerne in Gruppen auf, wobei offen bleibt, ob es sich um zufällige oder zwangsläufige Arrangements handelt. Und dann gibt es da noch Löcher, die tauchen wiederholt auf, zum Beispiel in Sand und Nase. Ihr Ende ist nicht in Sicht.
On the outside are the legs. Even further out are the toes or fingers. There are also noses. Today I saw some of them again. We came together as a group, together with our teeth. It was a beautiful day. We talked to each other, and no one was afraid. Sometimes we are afraid, then our teeth chatter after we get up and don’t stop until we are back in bed. Often, however, and this is fortunate, there is never more than one chattering nose per day, and this one can then lean on the others, and when it does, it is part of a group with extremely stable bones. Just the other day, one of us said, bones can be loose, but skin still holds them together.
Clara Bahlsen and Sophie Aigner engage in a dialogue in this exhibition, where photography meets fired clay. They assemble human limbs such as fingers made of clay, decomposed stones, and stones that are thought to have once been human. They like to appear in groups, though it remains open whether these are accidental or forced arrangements. And then there are holes, which appear repeatedly, for example in sand and nose. Their end is not in sight.
Exhibition text: Sophie Aigner, Anna-Lena Wenzel
Im Gespräch III Clara Bahlsen & Sophie Aigner: