In der Malerei untersuche ich das Verhältnis von Abbildung und Wirklichkeit. Im Fokus stehen die Bezüglichkeiten des Materials Farbe zum Malgrund. Dieser ist Motiv, Anlass und Grundierung des Gemäldes gleichzeitig. Wie nahe kann ich diesem Motiv kommen? Hierbei ist Motiv im doppelten Wortsinn gemeint. Ich versuche die Malerei aus der Bildgrammatik zu lösen und die Darstellbarkeit von Wirklichkeit mit malerischen Mitteln zu untersuchen. Man könnte hier interessante Wortschöpfungen kreieren, um dieses Vorgehen zu betiteln: konkreter Hyperrealismus, illusionistische Monochromie oder abstrakter Illusionismus.
Es ist naheliegend die Leinwand als traditionellen Bildgrund zu verlassen und andere Bildträger zu verwenden. Durch diese Ablösung haben sich dreidimensionale Gemälde entwickelt und daraus resultierend Raumgemälde.
Wie kann ein Gemälde entstehen, wenn auf das grundlegende Gerüst und die Übereinkunft des Rechteckes verzichtet wird? Zusammen mit dem Untergrund, den es gleichsam auch abbildet, stellt es ein Objekt dar, das zwischen Bild und Skulptur oszilliert, jedoch immer Malerei bleibt.
Wirklichkeit in der Wirklichkeit darstellen, das Gesehene durch Übermalen auslöschen und gleichzeitig abbilden, ist absurdes Handeln und Bildgegenstand meiner Malerei.
Tom Früchtl 2020
Softbox, 2017, Öl und Epoxidharz auf Pappkarton
Softbox, 2017, Öl und Epoxidharz auf Pappkarton (Detail)
Drecksbild #5, 2019, Öl auf Nessel
Decor, 2020, Öl auf Resopal
Gaffa, 2020, Acrylfarbe auf Pappe